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If the policeman rings twice

Foto: Artem Beliaikin/pexels.com
Foto: Artem Beliaikin/pexels.com

… dann solltest du schon beim ersten Mal misstrauisch sein. Auch dann, wenn im Telefondisplay die Nummer der örtlichen Polizei oder gar die Notrufnummer 110 angezeigt wird.

Vor allem wir Ältere sind Ziel betrügerischer Machenschaften internationaler Banden. Die schlechte Nachricht: Die Methoden werden immer ausgefeilter und schwerer zu durchschauen.

Zum Beispiel folgender Fall:

"Guten Tag, Polizeihauptkommissar Gutmann von ihrem örtlichen Kommissariat."

"Oh! Ist etwas passiert?"

„Sie wohnen doch in der Leibnizstraße?“

„Ja, genau, in der 13.“

„Richtig! Dort haben ihre Nachbarn in der letzten Zeit verdächtige Personen beobachtet, die Häuser in ihrer Straße observieren“.

„Oh, Gott! Auch meines?“

„Davon gehen wir aus, leider!“

„Was soll ich denn jetzt tun?“

„Wichtig, dass Sie Ihre Wertsachen schützen, falls die Täter doch Zugang zu Ihrer Wohnung finden sollten, besonders, wenn Sie nicht im Hause sind.“

„Meistens bin ich ja zuhause. Aber am Wochenende fahr ich immer zu meiner Tochter nach Bremen.“

„Sehen sie, da sind sie besonders gefährdet. Doch ich kann sie beruhigen. Die Polizei hat genau dafür ein Programm gestartet, um ihren wertvollen Besitz zu schützen. Sie haben doch Geld und Schmuck sicher aufbewahrt?“ ……..

 

Der Trick bei diesem Gespräch: Der Täter (falscher Polizist) scheint vor sich selbst zu warnen. Dadurch schöpfen erst einmal viele keinen Verdacht. Die „Polizei“ ist eine vertrauenswürdige Institution. Sie warnt und bietet zugleich Hilfe an. Wer könnte da widerstehen?

Sollte man aber.

Den Tätern geht es vor allem darum, an Informationen zu kommen, die sie dann im Weiteren für ihre Betrügereien verwenden können.

Das Gespräch oben gibt ihnen wertvolle Tipps. Sie erfahren…

1. die Hausnummer des Angerufenen

2. dass der Angerufene eine Tochter hat

3. den Namen der Tochter

4. ihren Wohnort

5. dass der Angerufene sie am Wochenende besucht und die Wohnung leersteht.

 

Kann mir nicht passieren?

Die Fakten sprechen dagegen. Die Zahl der Betrugsversuche nimmt in letzter Zeit massiv zu.

Im Gespräch mit der Flensburger Polizei erfahren wir die Methoden der Betrüger:

1. Vertrauen schaffen. Es wird eine persönliche, emotionale Atmosphäre geschaffen, durch angeblich gemeinsame Bekannte, Orte, Ereignisse

2. Druck aufbauen. Eine Drohszenario wird aufgebaut. Unfall, Geldverlust, Einbruch.

3. Lösung anbieten: Verwahrung von Wertsachen, Überweisung von Geld, persönlicher Schutz.

 

Ulrich Damitz von der Flensburger Polizei gibt folgenden Rat.

1. Persönliche Distanz aufbauen. Stopp sagen, wenn die Fragen immer intensiver werden.

2. Ruhig bleiben. Noch ist nichts passiert.

3. Keinen vorgefertigten Lösungen zustimmen.

4. Niemanden, auch nicht vermeintliche Polizisten, in die Wohnung lassen.

5. Keinen angezeigten Telefonnummern vertrauen. Die sind leicht zu manipulieren

5. Auch vorgezeigte Ausweise können gefälscht sein.

6. Im Zweifel 110 anrufen. Dort sitzen echte Polizisten.

Man darf auch einfach NEIN sagen! Das fällt Älteren besonders schwer.

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