Bei Herrn von Ribbek auf Ribbek im Havelland

Den Herrn von Ribbek, zumindest sein Schloss, haben wir besucht. Spannender jedoch war das Kanurevier der Havel.

Viele Seen und Flüsse in Deutschland laden zum Kanufahren ein. Die Havel jedoch toppt sie alle.

Zweimal 2022 luden wir unser "Schiff" aufs Autodach und rollten gen Nordost. Eine Autostunde von Potsdam und Berlin entfernt ist die Welt noch in Ordnung, zumindest auf dem Wasser. Die Landschaft rund um unseren Standort Ketzin, na ja! Nicht so prickelnd. Platte Felder, unschmucke Dörfer, aber: Sobald wir aufs Wasser kamen, eine faszinierende Wasser- und Uferlandschaft. Die Havel windet sich, wenig reguliert, mäandernd durch die Natur, an Berlin vorbei bis zur Elbe. Über lange Strecken kein Fluss, sondern eine Kette von Seen, Seitenarmen und Lagunen. Unser Quartier lag an einem dieser Seitenarme. Die "Hütte" mit Zugang zum Bootssteg, traumhaft. 

Dann entdeckten wir, nur Minuten entfernt, ein Biotop, das uns vergessen ließ, dass wir nur einen "Steinwurf" von der hektischen Hauptstadt entfernt waren. Vor Jahrzehnten habe ich den Amazonasurwald besucht. Sofort waren die Erinnerungen wieder da, als wir in das Gewirr von Bäumen, Pflanzenteppichen und überwucherten Inselchen eintauchten. Leicht hätte man sich in dem Gewirr von Wasserarmen, Seen und Teichen verirren können. Ein paar Paddelschläge später öffnete sich der "Urwald" wieder zur Havel mit mäßigem Freizeitbootverkehr. In Hör-, aber außer Sichtweite der Berufsschiffsverkehr, der vor allem die Hauptstadt mit Massengütern versorgt. Selbst auf dieser Wasserstraße ist Kanufahren ohne große Gefahren möglich. Man hält sich am grünen Rand, winkt den Schiffern zu und "reitet" den Schwall ab, den die Schiffe erzeugen.

Die Mischung aus Natur (Havellandschaft) und Kultur (Potsdam vor allem) hat uns begeistert und...die freundlichen Menschen, mit denen wir in Kontakt waren, unsere Wirtsleute, die uns erlaubt haben unser Kanu mehrere Wochen auf dem Grundstück zwischenzulagern.

Eine herbe Landschaft mit urwüchsiger Natur, zugänglichen Menschen und nahem Hauptstadtflair. So fassen wir unsere Eindrücke zusammen und vergeben *****.