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Winter auf Teneriffa

Zum ersten Mal wagten wir uns im Winter in den Süden. Unsere negativen Erwartungen an Spätherbst und Frühwinter in Deutschland wurden in diesem Jahr (2023) übertroffen. Schnee, Kälte, Regen, Überschwemmungen.

Von all dem blieben wir verschont. Ein Klischee erfüllte sich stattdessen: Sonne, Wärme, gute Luft, morgens in kurzen Hosen und T-Shirt auf einer Terrasse frühstücken.

Besonderes Glück hatten wir mit unserem Quartier, einer Finca bei Icod de los vinos, umgeben von Bananenfeldern, Apfelsinen- und Papayapflanzen und mit einer wunderbaren Betreuung.

Unsere Gastgeber im fernen England, aber mit lokalem Landwirt und einer Haushälterin, ließen es an nichts fehlen. Oft frisches Obst, in den vier Wochen regelmäßig frische Bettwäsche und Handtücher. 

Vor allem aber eine wunderbare Lage mit Blick auf Meer, Teide und Felder.

Wir verzichteten auf einen Mietwagen (mit Ausnahme der Fahrt vom Flughafen im Süden zu unserem Apartment im grünen Norden) und stiegen einen steilen Weg als Fitnessersatz rund 800 Meter hoch zur Hauptstraße mit Einkaufsmöglichkeiten und Bushalteplatz. Das Busnetz auf Teneriffa könnte Vorbild für die ländlichen Gebiete in Deutschland sein. Moderne, klimatisierte Wagen in engem Zeittakt zu allen Orten für wenig Geld, noch weniger mit einer Prepaidkarte.

Über Sehenswürdigkeiten auf Teneriffa müssen wir hier nicht schreiben. Die Literatur ist endlos. Wir erlebten den Norden fernab von den Touristenhochburgen als ein Paradies, grün, vielfältig, eindrucksvoll.

Badeurlaub? Weniger. Die meist schroffe Küste ist mehr gewaltig als sanft. Wer baden will, nutzt die natürlichen oder raffiniert angelegten Meeresbecken, etwa die von Puerto de la Cruz.

Wandern? Ja. Aber gute Kondition vorausgesetzt. Für Menschen mit Handikap würden wir den Norden nicht empfehlen.

Wir sind im nächsten Jahr, wenn nichts dazwischen kommt, wieder dort, genau in der Jahreszeit, die wir hier in Deutschland am wenigsten schätzen.

 

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